Am Anfang steht einmal mehr eine außerirdische Invasion, die in Gestalt eines Energiefelds daherkommt. Es umhüllt zunächst die Raumstation MIR und gelangt von dort zu einem russischen Forschungsschiff auf die Erde. Sieben Tage später stößt ein kleiner amerikanischer Bergungsschlepper auf das führerlos dahintreibende Forschungsschiff Volkow. Der Kapitän wittert das Geschäft seines Lebens, denn die Bergungsprämie würde jedes der sieben Besatzungsmitglieder der Sea Star zum Millionär machen. Aber im Labyrinth unter Deck der Volkow wird die Besatzung auf mysteriöse Weise dezimiert. Menschen verschwinden spurlos und kehren als Maschinenwesen zurück, als Wesen aus Fleisch und Metall, willenlose Kreaturen einer außerirdischen Intelligenz. Für die restliche Besatzung entbrennt ein gnadenloser Kampf, den nur wenige überleben werden.

Wie schreibt der Regisseur in seinem Vorwort: "Wie gut solche Geschichten funktionieren, hängt davon ab, wie gut sie die Grenze zwischen Tatsache und Fiktion, Fiktion und Tatsache verwischen können." Gemessen daran, offenbarte die Comicvorlage von Chuck Pfarrer erhebliche Schwächen, und bereits der Film nahm beträchtliche Veränderungen an der Story vor. Doch erst Stephani Danielle Perry gelingt es meisterhaft, die geforderte Balance zwischen Tatsache und Fiktion zu halten.

Perry, die in den USA durch ihre Bücher zum Resident Evil-Videospiel und einige Alien-Romane bekannt geworden ist, liefert mit Virus keine bloße Adaption des Drehbuchs, sondern führt die ursprünglichen Ideen weiter, füllt die Lücken und hat so ihr eigenes Buch geschrieben, das an Spannung dem Film in nichts nachstehen dürfte. --Stephan Fingerle