| Was, mag sich mancher Cineast schon gefragt haben, ist von einem Film zu halten, den man durch Darstellung von Hintergründen und Analysen der Machart nicht nur weiter erklären und erhellen kann, um zu zeigen, wie viel dahinter steckt (so ist es ja bei guten Filmen oft der Fall), sondern den man nachgerade für den Betrachter entschlüsseln muss? So scheint es beim Sensationserfolg der Matrix-Trilogie über den Kampf von Mensch und Maschine im virtuellen Raum zu sein: Nicht umsonst beschäftigten sich unter anderem Seminare an Universitäten und wissenschaftliche Kolloquien mit den Streifen. Und jetzt dies Buch, dass sich offenbar als Leitfaden durch die ebenso merkwürdige wie faszinierende Welt von Joel Silver (Produktion) und der Brüder Andy und Larry Wachowski (Regie) versteht: Die Matrix entschlüsselt heißt das umfangreiche (und leider viel zu spärlich bebilderte) Werk. Und, was soll man sagen: Es hält, was es verspricht. Hintergrundberichte und Analysen des Stilgemischs aus Grunge, Cyberpunk und Comic-Vorlagen wechseln ab mit Untersuchungen zur Ästhetik, Philosophie und "Religion" des Stoffs, wobei sich Autor Georg Seesslen die alles entscheidende Frage -- "Was also ist die Matrix?" -- wie ja auch die Trilogie selber bis zum Schluss aufbewahrt. Trotz einiger verzeihlicher Fehler (so steht etwa in der chronologischen Auflistung der Filmografie Animatrix hinter The Matrix Reloaded) ein Muss für jeden Fan. --Stefan Kellerer |
